Das Projekt: Gesundes Licht für Natur und Mensch
Seit Jahrmillionen haben sich Lebewesen und Pflanzen auf der Erde an den natürlichen Wechsel von Tag und Nacht angepasst. Durch die zunehmende wirtschaftliche und technische Entwicklung wurden zahlreiche natürliche Flächen durch Menschen besiedelt. Diese wiederum haben ihre Aktivitäten mehr und mehr zeitlich ausgedehnt. Daher wurden große Landregionen durch künstliche Lichtquellen bis weit in die Nachtzeiten erhellt, ohne dass man sich möglicher negativer Folgen bewusst war. Die Lichtverschmutzung ist ein weltweites Phänomen und wird u.a. durch Satellitendaten eindrucksvoll dokumentiert. In den letzten Jahren allerdings wurde zunehmend erkennbar, dass zu viele oder uneffektiv eingesetzte Lichtquellen schädliche Auswirkungen auf die vielfältigen ökologischen Zusammenhänge in der Natur und vor allem auf die menschliche Gesundheit haben.
Auf Anregung der Amateurastronomen des Saarlandes e.V. wurde das Projekt „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ mit Unterstützung der Tourist-Information Sankt Wendeler Land gestartet, um die Lichtverschmutzung im Sankt Wendeler Land zu reduzieren. Die nördlichen Bereiche des Sankt Wendeler Landes in den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler liegen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald und im Naturpark Saar-Hunsrück. Im Sinne der Nachhaltigkeit zeigt das Projekt für diese Großschutzgebiete eine bedeutende ökologische Relevanz und stellt gleichzeitig mit den vorhandenen Einrichtungen, wie der Sternwarte Peterberg, dem Planetenwanderweg und dem Weltraumatelier, die Basis für ein neues touristisches Produkt dar.
Die Verwendung einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und kostengünstigen Beleuchtung kann mit einer Schutzgebietsbezeichnung durch die IDA (International Dark-Sky Association) in den USA belohnt werden.
Schließlich ist Abhilfe gegen Lichtverschmutzung relativ einfach: Maßvoll eingesetztes warm-weißes Licht mit geringen Blauanteilen, die Installation richtig abgeschirmter Beleuchtungskörper nur an Stellen, wo eine Beleuchtung sinnvoll ist und eine moderne, zeitlich gesteuerte Beleuchtungsregelung verhindern ungesunde Helligkeit. Maßnahmen, bei denen keine Mehrkosten entstehen.
Das Projekt soll auf die ganzen Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler und darüber hinaus auf das Sankt Wendeler Land ausgedehnt werden. Als ersten Schritt haben die Verantwortlichen eine Beleuchtungsrichtlinie erstellt, die in den Gemeinderäten von Nohfelden und Nonnweiler 2018 verabschiedet worden ist. Damit kann in Zukunft beim Austausch und der Neuinstallation von Straßenbeleuchtung immer die gesündeste und umweltfreundlichste Beleuchtung ausgewählt werden.
Eine Planungsgruppe zur Umsetzung des Projektes wurde Ende 2018 gegründet. Sie besteht aus Mitarbeitern der Sankt Wendeler Land Touristik, Mitgliedern der Amateurastronomen des Saarlandes e.V., der Sternwarte Peterberg und des Weltraumateliers Nohfelden, der Energis, den Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler (Touristiker und Bauämter) und der Europäischen Akademie Otzenhausen.
Auch andere Kommunen im Saarland sollen für das Thema sensibilisiert werden, denn die vorteilhafte Beleuchtung kostet nicht mehr als die herkömmliche. Im Gegenteil: bei erstmaliger Umrüstung auf geeignete LED-Leuchtmittel mit warmweißer Lichtfarbe kann man sogar viel Geld sparen.